Aktuelles

 

Zum Forum Rupertsberg – Ordensleute im Gespräch

(21.10.2022)

 

Welchen Dienst kann Kirche der heutigen Gesellschaft leisten?

 

Hildegard von Bingen wirkte von Kloster Rupertsberg aus als eine Frau, die das große Ganze von Kirche und Welt in ihrer Zeit im Blick behielt. Sie trat als Mahnerin auf, versuchte den Klerus wach zu rütteln und wandte sich auf ihren Predigtreisen auch an das Volk. Ihre Ermahnungen waren mit Trost und zukunftsweisenden Worten gepaart. Wie blicken heute Ordensleute auf Kirche und Gesellschaft, wie können sie „dienen“?

 

Nach einleitenden Worten von Roswitha Warnstädt von der Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft Bingen e.V. stellten die gut vorbereiteten Moderatoren Dr. Elli Franz und Prof. DR. Ansgar Franz die fünf Teilnehmer der Gesprächsrunde vor, wobei jeder sofort Gelegenheit hatte, sich selbst zu seiner Person zu äußern und auf die Fragestellung einzugehen. Dabei wurde bereits eine große Vielfalt von klösterlichem Leben in unserer Gesellschaft deutlich.

 

Martin Grüger, Mitglied von Scientists for Future und Churches for Future, ist Oblate im Kloster Eibingen. Durch ihr Leben in der Gesellschaft haben Oblaten auf der Suche nach Spiritualität viele Möglichkeiten, direkt zu wirken. Ganz im hildegardischen Sinn liegen Martin Krüger Einheit und Erhaltung der Welt am Herzen. Er sieht eine dringende Aufgabe darin, sowohl Jugendliche zu erreichen, die für ihre Zukunft auf die Straße gehen, ebenso wie traditionsbewusste Christen, die wie seit alters her gewohnt der „Fronleichnamsprozession folgen“, und sie zusammenzubringen. Für ihn sind Gerechtigkeit und Frieden untrennbar verbunden.

 

Jan Frerichs, der frühere Franziskaner, Theologe und Journalist, lebt mit seiner Familie in Bingen-Gaulsheim. Er ist der franziskanischen Lebensform nach wie vor als Mitglied des Dritten Ordens eng verbunden. Auf der Grundlage franziskanischer Spiritualität hat er die „Lebensschule barfuß und wild“ gegründet. Seine Ziele zeigt er auf mit dem Bild einer Berghütte: Sie ist offen für alle, die Unterkunft, Essen, Hilfe, Begegnung wünschen und brauchen, ohne Frage nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft oder bestimmten Gruppe. Kirche darf nicht als eingeschworener Club wahrgenommen werden, sondern muss allen zugewandt sein, für alle Menschen da sein. Der „Wilde“ möchte aufbrechen, leidet an der Kirche, er möchte wie Franziskus „außerhalb der Stadtmauer Feuer entzünden“, die Menschen anziehen und motivieren.

 

 

Bruder Ignatius Ruppert, der promovierte Benediktiner vom Jakobsberg, möchte nicht Doktor genannt werden, da es in seiner Gemeinschaft keinen Unterschied geben sollte nach Ausbildung und Ordination, sondern Gleichheit für all. Er hat 20 Jahre als Molekularbiologe in der Wirtschaft gearbeitet, unter anderem bei Siemens und Boehringer. Begriffe wie Führungsebene, Mittelmanagement und Ausführende prägten früher seinen Berufsalltag, heute ist sein Ziel, Schichten aufzubrechen, das oben und unten zu beseitigen. Er möchte herkömmliche Vorstellungen verändern, alte Bilder neu denken, z. B. Gott auch als Frau sehen. Die Klöster sieht er in Gefahr, da der Anreiz zum Eintritt in klösterliches Leben in unserer Gesellschaft kaum vorhanden ist.

 

Sr. Ancilla-Maria Ruf ist Krankenschwester und studierte Sozialarbeiterin, seit 1960 Kreuzschwester. Seither bestimmt sie maßgeblich das soziale Engagement auf dem Rochusberg, prägt das Bild von der Arbeit, die dort geleistet wird, und engagiert sich darüber hinaus sowohl für ihren Orden wie auch für die Orden im Bistum.

Kirche braucht Nähe zum Menschen. Deshalb haben sich die Kreuzschwestern vor 20 Jahren entschieden, mit ihrem „Forum auf dem Rochusberg“ eine Begegnungsstätte zu schaffen. Menschen sollen dort froh sein, gut essen, miteinander ins Gespräch kommen, singen, musizieren und schweigen. Man muss ganz unten anfangen, so die Meinung von Sw. Ancilla-Maria, bei der „Erfüllung der Grundbedürfnisse“. Sie sieht Hildegard als Vorbild, kritisiert, dass sie in unserer heutigen Gesellschaft vorwiegend als „Kräuterfrau“ gesehen wird. Dabei war sie aus ihrer Sicht eine Frau, die mitten in der Gesellschaft stand, die Menschen mutig, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, dazu aufrief, Verantwortung zu übernehmen, den freien Willen und die Vernunft einzusetzen. Sw. Ancilla-Maria sieht im Rückblick auf ihre Tätigkeit die Ordenszughörigkeit als „die“ Möglichkeit, ihren Dienst so erfolgreich zu gestalten.

 

Sr. Verena Haase ist Franziskusschwester im Kloster Vierzehnheiligen. Sie lebt seit 2022 in Bingen, arbeitet hier als Apothekerin in einer Apotheke, war zunächst Gast bei den Kreuzschwestern auf dem Rochusberg und ist nun auf der Suche nach Gleichgesinnten zur Gründung eines Konventes in Bingen.

Sahen die Franziskanerschwestern früher die Hauptaufgabe in der Krankenpflege, der Betreuung und der Bildung, so sieht Sw. Verena heute die Aufgabe darin, Dienst zu leisten an allen Menschen, Stärkung, Zuspruch und Glaubenswissen zu geben. Dazu gehört nun auch, außerhalb des Klosters neue Stätten zu gründen, die unmittelbar in der Gesellschaft klösterliches Leben verwirklichen und in unmittelbaren Kontakt zu Menschen treten.

 

An alle richtete sich die Frage, warum es Kirche nicht gelingt, die Gesellschaft zu erreichen.

Wir Christen brennen nicht, leben nicht authentisch, können nicht begeistern, so die einhellige Antwort. Orden können hier helfen, weil man nicht in kirchliche Strukturen eingebunden ist, von außerhalb auf Kirche und Gesellschaft zugehen kann. Ordensleben kann sich konzentrieren, Pfarrer aber sind für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig. Gemeinsam muss man aber neue Wege suchen, besonders auch junge Menschen zu erreichen. Wieder wird der hl. Franziskus erwähnt: Er hat vor der Stadt ein Feuer angezündet. Der Schein hat die Menschen beunruhigt, sie wollten löschen, sind gekommen, um zu bleiben. So die Wunschvorstellung …

 

Wie also blicken heute Ordensleute auf Kirche und Gesellschaft, wie können sie „dienen“?

So unterschiedlich Lebenswege und Lebensumstände der anwesenden Ordensleute auch sind – in einem waren sich alle einig: Ein abgeschiedenes Leben kann nicht ihr Ziel sein. Sie wollen Initiative ergreifen und auf die Menschen zugehen, und zwar auf alle. Sr. Ancilla-Maria lieferte dann auch gleich ein praktisches Beispiel: Als sie akustisch eine Nachfrage aus dem Publikum nicht richtig verstand, forderte sie nicht auf, lauter zu sprechen, sondern stand spontan auf, setzte sich ins Publikum und beantwortete die Frage dort aus.   

 

Fazit: Der mit sparsamer Dekoration an den Abend angepasste Veranstaltungsort im Stadtteilzentrum Bingerbrück ZWOZWO in Bingerbrück erwies sich als ideal für diese Gesprächsrunde.

Die zahlreich erschienenen Zuhörer brachten sich interessiert und sachlich in die Diskussion ein. Dank der einfühlsamen Moderation gelang es, eine offene Gesprächsatmosphäre zu schaffen.

Die Musik von Leo Kwan bildete einen schönen Rahmen.

 

Forum Rupertsberg erwies sich somit – wie im Vorfeld erhofft – als Möglichkeit zum Innehalten, als Orientierung und Blick in die Zukunft und sollte als Veranstaltungsreihe fortgesetzt werden.

 

Hildegund Lautensack

 

Lajos Herpay: Rekonstruktionen des Klosters Rupertsberg

Zu, Vorttrag vom 28.10.2021)  

 

Eineinhalb Jahres war es ruhig im Rupertsberger Gewölbe. Vorträge, Workshops und auch festliche Veranstaltungen mussten corona-bedingt ausfallen. Endlich konnte am 28. Oktober 2021 wieder eine Veranstaltung durchgeführt werden, und sie stieß mit fast 60 Zuhörern auf großes Interesse.

Rekonstruktionen des Klosters der hl. Hildegard – viele Besucher aus der näheren Umgebung wollten darüber mehr erfahren, denn original sind ja nur einige Arkaden der Klosterkirche erhalten. In Anlehnung an die Arbeiten von Röse und Berlin nahm Lajos Herpay vor etwa zwei Jahren nach einem Besuch in Bingen die Aufgabe in Angriff, die Anlage visuell sichtbar zu machen und das Kloster in 3D-Form nachzubauen.

Lajos Herpay ist in Bingerbrück aufgewachsen, seine Uroma wohnte in der Herter-Villa auf dem Rupertsberg. Gemeinsam mit ihr durchstreifte er die Gewölbe unterhalb des Wohnhauses und lauschte den Erzählungen über Hildegard von Bingen und ihr Kloster. Nach dem Studium zum Dipl. Illustrator und Dipl. Pädagogen arbeitet er als Museumspädagoge und technischer Zeichner im Westfälischen Industriemuseum und später als wissenschaftlicher Illustrator am Institut für Roboterforschung der TU Dortmund. Mit seiner langjährigen Berufserfahrung machte sich dann nach Eintritt in den Ruhestand an die Arbeit, Klosteranlage und Umgebung illustrativ darzustellen.

Wie man dabei vorgeht und welche Grundtechniken angewandt werden, erläuterte er dem gespannt lauschenden Publikum in gut verständlicher, mitunter amüsanter Weise. Wichtig ist ihm aber auch immer wieder der Kontakt und Austausch mit anderen, die sich auf wissenschaftlicher Ebene bisher eine ähnliche Aufgabe gestellt haben. Auch Irrwege sind möglich, so gestand er ein, denn schließlich gibt es weder Baupläne noch Bilder, vieles muss durch Vergleiche und Ableitungen erschlossen werden. Erste Darstellungen gaben dem Publikum einen Eindruck von der Landschaft am Rhein-Nahe-Eck in der Zeit Hildegards. Manche Geschichte, auf die er bei seinen Recherchen gestoßen war, amüsierte und warf Fragen auf.

„Hildegard von Bingen ist für mich nicht nur ein hochinteressantes Thema, sondern auch ein Stück Heimatgeschichte, das es verdient, in all seinen Facetten ergründet und zugänglich gemacht zu werden“, so schreibt er auf seiner Homepage.

Seit etwa einem Jahr ist Lajos Herpay Mitglied bei der Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft und hat versprochen, auch in Zukunft mit seinen Arbeiten das Anliegen des Vereins zu unterstützen, Besuchern vor Ort eine Begegnung mit Hildegard und ihrer Arbeit zu ermöglichen.

 Große Pilgerwanderung 2021 auf den Spuren der hl. Hildegard

Die Große Pilgerwanderung führte in diesem Jahr in der Zeit vom 11. bis 15. Oktober 2021 zur Abtei Münsterschwarzach in Franken in der Nähe von Würzburg. Im Unterschied zu früheren Pilgerwanderungen blieb die Pilgergruppe an einem Standort und unternahm von dort aus die täglichen Wanderungen. Nach der Anreise mit Bahn, Bus oder Auto trafen sich die 18 Teilnehmer am ersten Tag in Dettelbach, überquerten gemeinsam mit der Fähre den Main und machte sich auf den Weg zur schon von Weitem sichtbaren „Abtei mit den vier Türmen“.
Jeden Morgen um 7 Uhr traf sich die Gruppe zum gemeinsamen Morgengebet unter Leitung von Claudia Kuhn und Heribert Keuler in der Krypta der Abteikirche. Es folgten Tageswanderungen zu den Wallfahrtskirchen Maria im Sand in Dettelbach, Maria im Weingarten in Volkach und St. Maria de Rosario in Dimbach. Bei diesen Wanderungen folgte man teilweise dem fränkischen Marienweg, einem 887 km langen Wander- und Fahrradweg in Unterfranken, der 50 Wallfahrtskirchen miteinander verbindet. „Kommen Sie dem Geheimnis einer Region auf die Spur, die seit uralten Zeiten “Marienland“ genannt wird!“, lautet die Aufforderung des Initiators dieses Weges Pfarrer Josef Treutlein. Gerne nahmen die Pilger diese Anregung an, wobei man in der Mitpilgerin und Kunsthistorikerin Christiane Behrendt eine kompetente Führerin zur Geschichte der Wallfahrten und den jeweiligen Kirchen hatte. Das Gespräch mit Pater Anselm Grün in der Abtei zum Thema „Die therapeutische Spiritualität von Hildegard von Bingen“ war ein weiterer Höhepunkt im offiziellen Programm, das abends mit der Teilnahme am Gebet der Mönche in der Abteikirche endete.
Die Heimreise wurde in Würzburg unterbrochen, wo man in Begleitung eines Stadtführers den Aufstieg zur Festung unternahm. Beim Gang über die weitläufige Anlage der Festung Marienberg erhielten die Pilger einen Einblick in die Stadtgeschichte vom Mittelalter bis in unsere Zeit. Intensiv genoss man die Aussicht auf die Stadt mit den umliegenden Weinbergshängen.
Mit einem herzlichen Dank verabschiedete sich die Pilgergruppe vom Planungs-, Organisations- und Führungsteam Hildegund Lautensack, Christiane Behrendt, Heribert Keuler, Roswitha Holderried, ein Dank geht auch an Mitinitiator Dr. Achim Geisthardt.

 

Pater Anselm Grün OSB

Wallfahrtskirche Maria im Sand in Dettelbach

Das Vortragekreuz aus dem Weilerer Kirchenschatz 

 

Am 17.Sept. 2021, wurde in der Basilika St. Martin in Bingen ein Hochamt zum Fest der hl. Hildegard von Bingen gefeiert.

Der 17. September ist das Sterbedatum Hildegards. Sie starb vor 842 Jahren im Alter von 81 Jahren in ihrem Kloster Rupertsberg. Bei dieser feierlichen Messe wurde ein romanisches Kreuz beim Ein- und beim Auszug vorgetragen. Es gehört zum Kirchenschatz der katholischen Pfarrgemeinde Weiler. Es handelt sich um eine original getreue Nachbildung eines Vortragekreuzes, das Original wurde auch in Weiler aufbewahrt, bis es 1978 dem Trierer Domschatz übergeben wurde.

Aus vielfältigen Indizien zeichnet sich ein direkter Bezug dieses Kreuzes zum Kloster Rupertsberg ab. Wissenschaftler des Trierer Dommuseums haben die Herstellung in die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert, also zu der Zeit, als Hildegard das Kloster auf dem Rupertsberg gründete, 1152 wurde die Kirche geweiht.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Kreuz bereits um diese Zeit in das Kloster gelang. Die hl. Hildegard hätte es dann gekannt. Vielleicht war das Kreuz eine Auftragsarbeit oder es war ein Geschenk. Vielleicht von einem der Brüder Hildegards. Der Bruder Rorich war Priester und Kanonikus in Tholey und der Bruder Hugo, war Mainzer Domkantor.

In Weiler befand sich ein wichtiges Hofgut des Klosters Rupertsberg. Über Jahrhunderte befanden sich Ländereien in der Weilerer Gemarkung im Klostebesitz. Die Weilerer Weinlagen Rupertsberger Abtei und Weilerer Klostergarten greifen diese Bezüge auf.

1632 wurde das Kloster durch die Brandschatzung der Truppen Gustaf Adolfs zerstört. Man nimmt an, dass mit der Auflösung des Klosters das Kreuz nach Weiler kam.

 

Sonntag, 01.08.2021
Exkursion auf den Disibodenberg mit Dr. Eberhard Nikitsch
„Wo hat hier Hildegard gelebt?“ Besonders diese Frage interessierte die 24 Teilnehmer an
der Führung von Dr. Eberhard Nikitsch auf dem Disibodenberg, und sie wurde ausführlich
beantwortet.
Dr. Nikitsch von der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz führte die
interessierten Besucher am Sonntag, dem 01.08.2021 bei herrlichem Sommerwetter in
einem mehr als zweistündigen Rundgang über das ehemalige Klostergelände.
Das Publikum war erstaunt, wie es dem Spezialisten für Inschriften anhand von Grabmälern
gelang, die wechselvolle Geschichte des Disibodenbergs lebendig zu machen.
Anhand der Bauweise und der Ausgestaltung der Ruinen verdeutlichte Dr. Nikitsch die
benediktinische Zeit im romanischen und die anschließende Epoche der Zisterzienser im
gotischen Stil.
Wo aber spielte sich das Leben von Hildegard und ihren Mitschwestern ab?
Für Dr. Nikitsch steht fest: Es kann sich nur im Bereich um die Michaelskapelle, die Kirche der
Frauenklause und dem Fundament des Wohnturms Frauenklause abgespielt haben.
Es handelt sich um die Nummern 4,5,6 auf dem Orientierungsplan.
An diesen Orten verweilten die höchst interessierten Besucher länger und lauschten den
engagierten Ausführungen des Referenten.
Dr. Nikitsch stellte uns in Aussicht, dass er im nächsten Jahr wieder eine Exkursion auf den
Disibodenberg gestalten könnte.

Mit Hildegard durchs Tal der Donau  20.-26. Juni 2016

22 Pilgerinnen und Pilger aus dem Land der Hildegard hatten sich zu einer Pilgerwanderung auf den Spuren der heiligen Hildegard aufgemacht. Die Strecke ging von Fridingen an der jungen Donau nach Zwiefalten im Landkreis Reutlingen, denn hierhin ging die vierte und letzte Reise der großen Heiligen aus Bingen. 

 

Besuch einer Edelsteinschleiferei

Am 12. März 2016 besuchten wir die Edelsteinschleiferei von Peter Lind in Idar-Oberstein. Der Edelsteinschleifermeister und Berater in Steinheilkunde gab uns einen kompakten Einblick in die Welt edler Steine und der Heilwirkungen, die ihnen bereits Hildegard von Bingen zuschrieb.

Gedenktag der hl. Hildegard von Bingen wird universell

Das Fest der hl. Hildegard von Bingen ist jetzt auch offiziell in den liturgischen „Römischen Kalender“ eingeschrieben, der weltweit gilt. Das hat die Liturgie-Kongregation des Vatikans in einem Dekret verfügt, das an diesem Dienstag veröffentlicht wurde. Damit wird Hildegards Gedenktag universell.
Papst Benedikt XVI. hatte die mittelalterliche Benediktinerin und Visionärin 2012 als erste Deutsche überhaupt zur Kirchenlehrerin erhoben. Bei einer Generalaudienz würdigte er sie schon zwei Jahre zuvor als „große Frau und Prophetin“. Ihr Fest, das bisher schon im deutschsprachigen Raum begangen wurde, fällt auf den 17. September, ihren Todestag im Jahr 1179. Es kann jetzt weltweit gefeiert werden.
Zusammen mit Hildegard werden auch die Feste von zwei weiteren Persönlichkeiten, die in den letzten Jahren zu Kirchenlehrern erklärt wurden, in den „Römischen Kalender“ eingetragen. Es sind die Heiligen Gregor von Narek und Johannes von Avila. Das Dekret würdigt sie zusammen mit Hildegard als „Lehrer der Weisheit für die ganze kirchliche Gemeinschaft“.

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2021-02/hildegard-bingen-kirchenlehrer-vatikan-eintragung-kalender-fest.html

Die 20. große Pilgerwanderung 2018 ging nach Bamberg

Zum 20. Mal machten sich die Pilgerinnen und Pilger der Pfarrgemeinde Bingerbrück und der Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft Bingen

e.V. zu einer fünftägigen Pilgerwanderung auf den Weg. In früheren Jahren war die Pilgerstrecke stets den Orten, an denen Hildegard von Bingen lebte und wirkte, gefolgt. Von Bermersheim oder Niederhosenbach war es über den Disibodenberg und Sponheim zum Rupertsberg in Bingerbrück gegangen. Seit einigen Jahren sind Orte das Ziel, zu denen die Prophetin hinreiste und predigte. So pilgerte man bereits nach Zwiefalten, Trier und Metz. Die diesjährige große Pilgerwanderung führte von Nürnberg nach Bamberg, dem Ziel der ersten großen Pilgerreise der hl. Hildegard.

Hildegard Strickerschmidt mit  Verdienstmedaille
des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet

Für ihr langjähriges Engagement zur hl. Hildegard wurde unserem Gründungsmitglied Hildegard Strickerschmidt von Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Erfahren Sie mehr im Bericht der AZ Bingen vom 7. März 2017.

Historische Bauforschung im Rupertsberger Gewölbe –
Stellungnahme vom September 2016

Unser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das reichhaltige Erbe der heiligen Hildegard von ihrem wichtigsten Wirkungsort aus zu pflegen und in die heutige Zeit zu tragen. Dafür machen wir auch einen Gewölbekeller am Rupertsberg unter dem Kirchenschiff des ehemaligen Klosters für alle Interessierten zugänglich. Ein aktuelles Gutachten der Heidelberger Bauforscherin Tina Schöbel, das 2016 im Auftrag der Stadt Bingen erstellt wurde, hat die Bausubstanz dieses Kellers untersucht und historisch eingeordnet.